Agri-PV News: Jetzt mitmachen und sich für Agri-PV-Flächen in Selchow bewerben!
Gemeinsam mit unserem Partner, der Berliner Stadtgüter GmbH, entwickeln wir Agri-PV-Flächen in Selchow, südlich des Flughafens BER.
Die Berliner Stadtgüter GmbH hat eine Ausschreibung veröffentlicht, die Landwirten die Möglichkeit bietet, Flächen unter Agri-Photovoltaikanlagen zu pachten und zu bewirtschaften. Gebote können ohne Frist eingereicht werden.
Nutzen Sie diese Gelegenheit, um nachhaltige Landwirtschaft mit Solarenergie zu verbinden und aktiv zur Energiewende beizutragen.
Auf der Webseite der Berliner Stadtgüter GmbH finden Sie weitere Informationen zur Ausschreibung der Agri-PV-Flächen in Selchow (Link)
Werden Sie Teil dieses zukunftsweisenden Projekts!
SynAgri-PV mit Elysium Solar auf der Grünen Woche 2025!
Wir sind mit unseren SynAgri-PV Partnern auf der Grünen Woche 2025 vertreten!
Besucht uns an Stand A11.2 in Halle 23a und lasst uns gemeinsam über innovative Agri-PV Lösungen sprechen.
🎮 🚜 Besonders spannend: Wir bringen unseren virtuellen Agri-PV Demonstrator mit und machen verschiedene Varianten von Agri-PV vor Ort auf der Grünen Woche interaktiv erlebbar!
Wir freuen uns auf inspirierende Gespräche und sehen uns dort! 🌍🤝
Wir freuen uns, dass der interaktive Agri-PV-Demonstrator, der im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes "SynAgri-PV" mit unserer Beteiligung entwickelt wurde, nun fertig ist! 🌱🌞
Verband für nachhaltige Agri-PV betont die Chancen der Agri-PV für die Landwirtschaft und die regulatorischen Erfordernisse
Am 07.02.24 fand in Berlin die erste Klausurtagung des Verbands für nachhaltige Agri-PV (VnAP) statt, an der wir als Gründungsmitglied teilnahmen. Der VnAP setzt sich mit Nachdruck für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Agri-PV ein. Diese soll durch die Verwendung unterstützender Technologien die Landwirtschaft fördern und gleichzeitig die Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Gesellschaft erhöhen.
Die interdisziplinären Teilnehmer der Tagung aus Landwirtschaft, Umweltschutz, Energiewirtschaft, Recht und Wissenschaft waren sich einig, dass die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht. Neben den steigenden Anforderungen an die Produktion stehen Landwirte vor der Aufgabe, ihre Betriebe mit Rücksicht auf Klimaschutz und Biodiversität zu gestalten, während sie gleichzeitig mit unsicheren Ernteerträgen und ausfallenden Subventionen konfrontiert sind.
In diesem Kontext betont der VnAP die Bedeutung der Agri-PV als multifunktionalen Lösungsansatz und fordert eine verstärkte Integration dieser Technologie in die Agrarpolitik. Gleichzeitig warnt der Verband vor einer unzureichenden Regulierung, die es der Energiewirtschaft ermöglichen könnte, konventionelle PV-Konzepte unter dem Deckmantel der Agri-PV auszurollen, was langfristig die landwirtschaftliche Primärproduktion gefährden könnte. Zum Schutz der Landwirtschaft und für die dauerhafte Akzeptanz der Agri-PV sind daher eine strikte Regulierung und eine nachhaltige Partizipation der Landwirtschaft notwendig.
Unser gemeinsames Ziel ist es, uns in diesem Prozess aktiv einzubringen und konstruktiv an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken!
dena Impulspapier zu Agri-PV als weitere Schlüsseltechnologie der Energiewende
Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) könnte die Energieversorgung und Landwirtschaft revolutionieren. Das Solarpaket I der Bundesregierung, derzeit in der Abstimmung, zielt auf den erleichterten Ausbau von Photovoltaikanlagen ab, auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Gemeinsam mit der Deutsche Energie-Agentur (dena), Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) haben wir am 09. November das Impulspapier veröffentlicht.
Agri-PV löst Zielkonflikte zwischen Energiewende und Agrarproduktion durch die Mehrfachnutzung von Flächen. Das Impulspapier prognostiziert bis 2025 bis zu 1 Gigawatt installierte Agri-PV-Leistung. Handlungsfelder: klare Definitionen, Neubewertung in der Raumplanung, flexible Förderregeln, und Sichtbarkeit durch Pilotprojekte und Kommunikation im landwirtschaftlichen Sektor.
Ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Energie- und Agrarwende.
Erstes Nationales Forum Agri-PV: Wie gestaltet sich der Markteintritt von Agri-PV in Deutschland?
Gemeinsam mit unseren Partnern im Forschungskonsortium "SynAgri-PV" koordiniert durch Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben wir am 6. Oktober 2023 zum Ersten Nationalen Forum für Agri-PV eingeladen. Das Ziel: den Austausch zwischen Branchenexperten, Politikern und Forschern zu zu stärken und den Erfahrungsaustausch rund um Agri-PV zu fördern.
Prof. Klaus Müller, Projektleiter am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), fasste das erste Forum nach spannenden Diskussionen rund um die Agri-PV zusammen:
„Ein Austausch zwischen den Akteuren ist nötig, um zu verhindern, dass alle PV-Anlagen in eine Topf geworfen werden – dies gilt nicht nur für Fragen zu Freiflächenanlagen, sondern auch für die unterschiedlichen Varianten von Agri-PV"
Prof. Klaus Müller
In den Diskussionen wurde die Vielfalt von Agri-PV-Anlagen und ihre Bedeutung für die Energiewende und Landwirtschaft hervorgehoben. Trotz positiver Regulierungsfortschritte in Deutschland sind Anpassungen nötig, wobei es zentral ist, dass die Landwirtschaft mitentscheidet.
Richard Härtel sprach genau diese Stellschrauben bei der spannenden Podiumsdiskussion an. Wir danken Anna Heimsath vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE für die Moderation.
Das zweite Nationale Forum Agri-PV ist für das Frühjahr 2024 geplant, wir freuen uns drauf!
Elysium Solar ist Gründungsmitglied des neuen Verbands für Nachhaltige Agri-PV (VnAP)
Wir freuen uns bekannt zu geben, dass wir gemeinsam mit weiteren Agri-PV Unternehmen wie Next2Sun, REM Tec, CAV Partners sowie den Forschern der Hochschule Anhalt und engagierten Agri-PV Landwirten Gründungsmitglied des ersten deutschen Verband für nachhaltige Agri-PV (VnAP) sind.
Die Verbandsgründung ist ein wichtiger Schritt für den Markthochlauf der Agri-PV in Deutschland und die Begleitung der entsprechenden Rahmenbedingungen. Mit der Landwirtschaft im Zentrum und für den nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien.
Wir freuen uns darauf der Agri-PV in Deutschland mit unseren Partnern und der Verbandsarbeit eine Stimme zu geben, um die Energie- und Agrarwende in Deutschland gemeinsam zu gestalten.
Der VnAP wird sich für eine klare Definition der Agri-PV einsetzen, Forschung und Entwicklung fördern und das Bewusstsein für Agri-PV schärfen. Die Initiative ist ein wichtiger Schritt in eine grünere Zukunft mit nachhaltiger Landwirtschaft im Einklang mit erneuerbaren Energien.
Für weitere Informationen über den VnAP und unsere Beteiligung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Parlamentarisches Frühstück zur "Roadmap für den Markthochlauf der Agriphotovoltaik"
Gemeinsam mit unserem Forschungskonsortium SynAgri-PV haben wir heute ein Parlamentarisches Frühstück zur "Roadmap für den Markthochlauf der Agriphotovoltaik" veranstaltet.
"Um die hohe Akzeptanz für Agri-PV beim Markthochlauf nicht aufs Spiel zusetzen, braucht es hohe Standards für die Abgrenzung zu konventionellen PV Freiflächenanlagen. Agri-PV muss klar der Landwirtschaft dienen!"
Richard Härtel, Prokurist Elysium Solar GmbH
Während des parlamentarischen Frühstücks wurde über die aktuellen Chancen und Herausforderungen von Agri-PV gesprochen:
- Wie sind die aktuellen Marktbedingungen? - Was sind politische aber auch technische Gestaltungsoptionen? - Wo liegen die rechtlichen Stellschrauben?
Im Dialog mit politischen EntscheidungsträgerInnen wurde zu diesen Punkten konstruktiv diskutiert, mit dem Ziel einer zukunftsfähigen Agrarwirtschaft und einen nachhaltigen Ausbau der erneuerbaren Energien sinnvoll zu vereinen.
Gemeinsam können wir die Agrar- und Energiewende gestalten!
Sonnenstrom vom Feld: Commerz Real steigt mit Klimavest in Agri-Photovoltaik-Markt ein
Impact-Fonds Klimavest investiert in Solarpark-Projektentwicklung mit landwirtschaftlicher Nutzung bei Berlin
Ökostrom für rechnerisch 19.000 Haushalten pro Jahr
Projekt verschafft privaten Investoren Zugang zu neuem Marktsegment
Inbetriebnahme für 2025 geplant – weitere Parks in Planung
Als erster großer Vermögensverwalter in Deutschland investiert die Commerz Real für ihren Impact-Fonds Klimavest in ein Elysium-Solar-Projekt. In der Nähe von Berlin gelegen, soll der Park 2025 den Betrieb aufnehmen und eine Nennleistung von rund 50 Megawatt erreichen. Mit dem Ankauf macht die Commerz Real erstmals ein großflächiges Agri-PV-Projekt in Deutschland für private Investoren zugänglich. Weitere sollen folgen.
Das Konzept der Agri-PV bezeichnet die doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen im Zusammenspiel mit Photovoltaikanlagen: Auf Ständern befestigte Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein, darunter oder dazwischen wachsen Getreide, Obst oder Gemüse. „Agri-Solar-Vorhaben bieten Vorzüge durch Mehrfachnutzung derselben Fläche und ermöglichen einen Interessenausgleich zwischen Naturschutz, Land- und Energiewirtschaft“, sagt Dominique Candrian, Co-Geschäftsführer bei Elysium Solar.
Befürworter der Technologie argumentieren, dass gerade in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland damit neue Flächen für die regenerative Energieerzeugung erschlossen werden könnten. Das Konzept ist flexibel und kann je nach Bedarf an die konkrete Nutzung und die Umweltbedingungen vor Ort angepasst werden. Zudem können die Solarmodule helfen, die Ernte vor Wettereinflüssen wie Hagel oder zu starker Sonneneinstrahlung abzuschirmen oder das Mikroklima auf den Anbauflächen zu verbessern.Bei dem Projekt von Commerz Real und Elysium Solar werden die Module in Reihen aufgestellt und automatisiert am Sonnenverlauf ausgerichtet.
In den Schneisen dazwischen ist eine Bewirtschaftung mit Landmaschinen möglich. Geeignete Nutzungsarten sind etwa der Anbau von Spargel oder Beeren durch einen regionalen Landwirtschaftsbetrieb.
„Mit der Kooperation übernehmen wir in Deutschland eine Vorreiterrolle und bringen großflächige Agri-Photovoltaik an den Kapitalmarkt, so diversifizieren wir unser Portfolio und sichern unseren Investoren die Chance auf attraktive Renditen, zusammen mit einem konkreten Beitrag zum Klimaschutz.“
Timo Werner Fondsmanager des Klimavest bei der Commerz Real.
Die prognostizierte Stromproduktion des Agri-PV-Parks soll ausreichen, um nach Zahlen des Statistischen Bundesamts den rechnerischen Jahresbedarf von rund 19.000 Durchschnittshaushalten zu decken. Der Park ist nur das erste Projekt der beteiligten Partner. So ist bereits vereinbart, dass Elysium Solar für die Commerz Real noch mindestens zwei weitere Agri-PV-Parks von ähnlicher Größe entwickeln wird.
Über die Commerz Real
Die Commerz Real ist der Assetmanager für Sachwertinvestments der Commerzbank Gruppe und verfügt über 50 Jahre internationale Markterfahrung. Über 800 Mitarbeiter verwalten in der Zentrale in Wiesbaden sowie 17 weiteren Standorten und Niederlassungen im In- und Ausland Vermögens-werte von rund 34 Milliarden Euro. Umfassendes Know-how im Assetmanagement und eine breite Strukturierungsexpertise verknüpft die Commerz Real zu ihrer charakteristischen Leistungspalette aus sachwertorientierten Fondsprodukten und individuellen Finanzierungslösungen. Zum Fonds-spektrum gehören der offene Immobilienfonds Hausinvest, der erste Privatanleger-Impactfonds mit Sachwertfokus Klimavest, institutionelle Anlageprodukte sowie unternehmerische Beteiligungen der Marke CFB Invest mit Sachwertinvestitionen in den Schwerpunktsegmenten Immobilien und rege¬nerative Energien. Als Leasingdienstleister des Commerzbank-Konzerns bietet die Commerz Real zudem bedarfsgerechte Mobilienleasingkonzepte. Bereits seit 2005 investiert die Commerz Real in Solarenergie und seit 2016 auch in Windkraftanlagen und weitere Energieinfrastruktur-Segmente. Aktuell verwaltet das Unternehmen in Deutschland und Europa mehr als 50 Solarkraftwerke und über 40 On- und Offshore-Windparks mit einer Gesamtnennleistung von rund 1,5 Gigawatt.
Mit dem Klimavest hatte die Commerz Real 2020 den ersten Impact-Fonds für Privatanleger gestar-tet, der fokussiert in Sachwerte investiert. Während seiner Laufzeit soll er ein Portfolio aus Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien sowie nachhaltiger Infrastruktur, Mobilität und Forstwirtschaft im Wert von insgesamt mindestens 25 Milliarden Euro aufbauen, davon etwa 10 Milliarden Euro Eigenkapital. Im Unterschied zu herkömmlichen Nachhaltigkeitsfonds investiert der Klimavest in sol-che Assets, die einen messbaren und damit nachweisbaren Beitrag zur Senkung des Kohlenstoff-dioxid(CO2)-Aussto1 es leisten. Zudem gelten weitere strenge Nachhaltigkeitsparameter gemä1 gel-tender EU-Taxonomie-Verordnung. Das Fondsmanagement strebt eine jährliche Rendite (nach BVI-Methode) zwischen 3,5 und 4,5 Prozent an. Anleger können sich ab 10.000 Euro beteiligen und erhalten über die Wertentwicklung hinaus ein regelmä1 iges Reporting zur erzielten Klimawirkung der Assets im Fonds.
Projekt “SynAgri-PV” bringt Agri-Photovoltaik raus aus der Nische
Anfang Juli 2022 startete das Projekt „SynAgri-PV: Synergetische Integration der Photovoltaik in die Landwirtschaft als Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende – Vernetzung und Begleitung des Markthochlaufs der Agri-PV in Deutschland“.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Projekt wird mit 1,7 Mio. Euro gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Unter Koordination des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE sowie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) arbeiten neun Partner aus Forschung, Praxis und Industrie gemeinsam an der Entwicklung eines Leitbildes für den Einsatz von Agri-PV in Deutschland. Ziel ist es, zentrale wissenschaftliche, juristische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für den Markthochlauf in Deutschland zu evaluieren, zu beschreiben und zu beschleunigen.
Um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein zügiger und massiver Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland erforderlich. Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung in der Mobilität und Industrie ist mit einem Bruttostromverbrauch von rund 1.100 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr zu rechnen. Aktuell liegt dieser Wert bei etwa 530 TWh. Neben dem Ausbau der Windenergie können diese Zielgrößen nur durch einen signifikanten Ausbau im Bereich der Photovoltaik erreicht werden. Hier wird von einem notwendigen Zubau auf das Sechs- bis Achtfache der heute installierten Leistung ausgegangen, auf rund 400-445 GW bis in das Jahr 2045. Weil ein bedeutender Teil dieses Zubaus von 12 – 20 Gigawatt (GW) pro Jahr auf der Freifläche erwartet wird, zeichnet sich vielerorts ein erheblicher Flächenbedarf ab. Dadurch steigt der Druck auf die ohnehin knappe Ressource Land, die auch für die Produktion von Nahrungsmitteln, Energiepflanzen, als Bauland oder andere Landnutzungen benötigt wird.
Landwirtschaftliche Nutzung und Energieerzeugung kombinieren
Eine vielversprechende Lösung und gleichzeitig eine Chance sowohl für die Landwirtschaft als auch die Energiewende bietet die Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Agri-PV beschreibt die kombinierte Produktion von erneuerbarer Energie und Nahrungsmitteln auf derselben Fläche und stellt somit eine vergleichsweise neue Form der Landnutzung dar. Die Module von Agri-PV-Anlagen sind im Vergleich zu den herkömmlichen Freiland-Photovoltaikanlagen meist hoch aufgeständert und ermöglichen so die Unterfahrt von Landmaschinen. Damit ist es möglich, die PV-Leistung stark auszubauen, und dabei Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung zu erhalten. Über eine teilweise Verschattung durch die PV-Module bietet diese doppelte Landnutzung das Potenzial, neben der Energieerzeugung auch Kulturpflanzen vor intensiver Sonnenstrahlung zu schützen und damit negative Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft abzumildern. Durch die Verschattung werden zudem auch die Verdunstung von Wasser und das Austrocknen der Böden reduziert.
Schwenkbare Module, sogenannte PV-Tracker, ermöglichen mehr Lichteinfall, den die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen und sind damit auch leistungsfähiger als die statischen Freiland-Photovoltaikanlagen. Die PV-Module können zudem eine Schutzfunktion für Pflanzen gegenüber Extremwetterereignissen wie Hagel oder Frühjahrsfrost übernehmen. Inzwischen sind auch Anlagen mit integrierter Bewässerung marktreif. Über Blühstreifen auf den nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen können zudem positive Effekte auf die Biodiversität erzielt werden.
Aktuell sind erste Anlagen in Deutschland insbesondere bei Sonderkulturen im Einsatz, etwa beim Anbau von Obst, wo ein Schutz vor Wettereinflüssen wünschenswert ist.
„Damit sind Agri-PV-Systeme für die Landwirtschaft zunehmend attraktiv, weil hiermit eine Möglichkeit gegeben ist, die heimische Landwirtschaft auch gegenüber dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu halten und den Landwirtinnen und Landwirten zusätzliches Einkommen zu ermöglichen. Gleichzeitig können wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben, den Druck auf die knappe Fläche Land reduzieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen und Klimawandel in verschiedenen Anbausystemen erhöhen.“
Max Trommsdorff, Projektleiter am Fraunhofer ISE
Markthochlauf: Hürden überwinden
Trotz dieser Ausgangslage konnten bisher in Deutschland nur sehr wenige, kleine Projekte realisiert werden. Gründe hierfür liegen insbesondere in den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen, darunter unzureichende Anreizsysteme und vergleichsweise aufwendige Genehmigungsprozesse. Zudem treten zunehmend Sorgen auf, etwa was die Akzeptanz der jeweils ansässigen Bevölkerung und die Landschaftsattraktivität angeht.
Im Rahmen des Vorhabens soll der wissenschaftliche, rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stand der Agri-PV für den Standort Deutschland evaluiert werden. Ziel ist, evidenzbasiert und unter Einbezug möglichst aller relevanten Akteure ein gesellschaftliches Leitbild für den Ausbau der Agri-PV in Deutschland zu entwickeln, Handlungsbedarf zu dessen Umsetzung zu benennen, Lösungsansätze zu skizzieren und weiteren Forschungsfelder zu identifizieren. Dazu werden laufende Pilotanlagen begleitet und vernetzt, Beteiligungsformate geschaffen sowie die gewonnenen Erkenntnisse ausgewertet, aufbereitet und der breiten Öffentlichkeit und Politik zugänglich gemacht. Über möglichst alle relevanten Bereiche aus Praxis, Technologie, Rechtssetzung und Wissenschaft, zum Beispiel Akzeptanzforschung und Agronomie, werden Kontakte hergestellt sowie eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich der doppelten Landnutzung etabliert.
„Durch den integrierten Ansatz aus Nahrungs- und Futtermittelproduktion sowie Energiegewinnung können Agri-PV-Systeme mehrere Synergien ermöglichen – nicht nur für den Landwirtschafts- und Energiesektor, sondern auch in Bezug auf das Wassermanagement, den Landschafts- und Naturschutz sowie soziale Innovationsprozesse“
Prof. Klaus Müller, Projektleiter am ZALF
Zur optimalen Nutzung der Potenziale für die Energiewende und zur Prävention von Fehlentscheidungen in der Anwendung von Agri-PV sollen im Projekt neben der Vernetzung insbesondere die Begleitung von Praxisbeispielen Perspektive im Vordergrund stehen.
Viele Disziplinen, ein Ziel: Agri-PV marktfähig machen
Das Fraunhofer ISE (Koordination) bringt seine langjährige Erfahrung im Bereich der Agri-PV-Forschung ein und wird insbesondere ein Monitoringsystem für bestehende Anlagen entwickeln und Prototypenbetriebe technisch und betriebswirtschaftlich evaluieren und begleiten. Zudem sollen wichtige Fragen zu Agri-PV mit Tierhaltung erarbeitet werden. Darunter fällt auch die Frage, welche Anforderungen für die Sicherung einer landwirtschaftlichen Hauptnutzung der Fläche herangezogen werden können.
Das Fraunhofer ISE (Koordination) bringt seine langjährige Erfahrung im Bereich der Agri-PV-Forschung ein und wird insbesondere ein Monitoringsystem für bestehende Anlagen entwickeln und Prototypenbetriebe technisch und betriebswirtschaftlich evaluieren und begleiten. Zudem sollen wichtige Fragen zu Agri-PV mit Tierhaltung erarbeitet werden. Darunter fällt auch die Frage, welche Anforderungen für die Sicherung einer landwirtschaftlichen Hauptnutzung der Fläche herangezogen werden können. www.ise.fraunhofer.de
Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. (Koordination) wird sich insbesondere mit Fragen der Akzeptanz, den Anforderungen verschiedener Akteure aus Politik, Praxis, Natur- und Umweltschutz sowie mit den Themen Nutzungskonflikte und Öffentlichkeitsarbeit befassen und Lösungen zur Konfliktreduktion und Vernetzung entwickeln. Hierzu wird u. a. eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt. www.zalf.de
Die Universität Hohenheim bringt mehrjährige Projekterfahrungen zum Thema ein und wird sich den spezifischen pflanzenökologischen Aspekten des Nutzungssystems auch mit Untersuchungen an einer Pilotanlage widmen. Im Fokus des Forschungsinteresses steht die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Wasser- und Lichtverfügbarkeit der Pflanzen mit dem Ziel, die Wissensbasis für die Ertragsmodellierung in Agri-PV-Systemen zu verbessern. www.uni-hohenheim.de
Becker Büttner Held Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater PartGmbB Rechtsanwaltskanzlei sowie die Stiftung Umweltenergierecht bringen die notwendige juristische Expertise ein. Sie werden die Hemmnisse für die Agri-PV im Rechtsrahmen identifizieren und Lösungsansätze für deren Beseitigung entwickeln. https://stiftung-umweltenergierecht.de und www.die-bbh-gruppe.de.
Die Firma Elysium Solar GmbH, als Projektierer und Berater von neuartigen Agri-PV-Anlagen, bringt die Perspektive der Anwendung im industriellen Maßstab und den aktuellen Stand der Anwendungspraxis in der Landwirtschaft mit aktuell rund 250 MWp in der konkreten Projektentwicklung in Deutschland ein. https://elysium-solar.de
Die Bosch & Partner GmbH widmet sich dem Thema Umweltverträglichkeit von Agri-PV-Anlagen. www.boschpartner.de
Die zwei assoziierten Landwirtschaftsbetriebe Fabian Karthaus und Hofgemeinschaft Hegelbach bringen ihre Erfahrungen aus der praktischen Prototypen-Nutzung in das Projekt ein.
Förderhinweis:
Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).